01.09.2023
Hallo in die Runde,
unsere nächste Reise steht kurz bevor und wir möchten euch gerne wieder mitnehmen.
Als Tipp: Wenn ihr unseren Blog über Smarthone lest, diesen dann auf Querformat damit das Format passt.
Nachdem wir nun 2021 und 2022 die Azoren- Inseln bereist hatten (insgesamt waren wir vier mal dort), haben wir, oder eher meine Frau, uns für unsere diesjährige Urlaubsreise die Insel Sardinien auserkoren. Dort werden wir dann drei Wochen verbringen. Morgen geht es los.
Alles ist gebucht, der Flieger geht vom BER nach München, dort etwa 1,5 Stunden Aufenthalt und dann weiter nach Sardinien. Dort holen wir den Mietwagen und dann geht es zur Schlüsselübergabe für unser Domizil. Das schlagen wir in der Gemeinde Costa Rei auf. Die Fahrzeit vom Flughafen bis zur Unterkunft beträgt gut eine Stunde.
Die Ferienwohnung liegt laut Beschreibung ca. 400 Meter vom Strand entfernt. Diesen könnt ihr euch über eine live Web- Cam ansehen.
02.09.2023
Hallo in die Runde.
Koffer sind gepackt und verladen. Auf geht es zum BER.
Die nächste Nachricht kommt dann heute Abend von unserer Terrasse in Sardinien.
03.09.2023
Hallo in die Runde.
Das Versprechen, Abends noch etwas zu schreiben, funktionierte leider nicht, wir waren von der Anreise einfach nur platt.
Die Anreise war ein kleines Erlebnis für sich.
Ich hatte am BER das Parkhaus 7/8 gebucht. So weit so gut. Die richtige Einfahrt zu diesem Parkhaus bedurfte einer dreimaligen Umrundung, dann war es geschafft. Rein zum Terminal zur Lufthansa. Die haben wohl kein Personal mehr, oder wollen Kosten sparen. Also wer vom BER mit dieser Fluggesellschaft abhebt, der darf sein Gepäck an einen der vielen elektronischen Terminals selbst aufgeben. Alles brav eintippen, dann kommt das Klebebändchen, das an den Koffer pappen, rauf aufs Band und tschüss in der Hoffnung, alles richtig gemacht zu haben.
Der Abflug verzögerte sich, da die Maschine zu spät ankam. Dann endlich ab nach München. Dort relaxt zum Gate und eingecheckt. Dann meldete sich der Captain, dass der Abflug sich um 20 Minuten verzögert. Es gibt im Augenblick kein Personal für die Gepäckverladung. Nach diesen 20 Minuten noch einmal die gleiche Zeit. Letztlich kamen wir dann mit 40 Minuten Verspätung auf dem Flughafen Cagliari an. Die Mietwagenübernahme verlief reibungslos und vor uns lagen gut eine Stunde Fahrzeit. Inzwischen war es Dunkel und wir fanden die Rezeption, trotz Navis nicht. Gott sei Dank sind hier die Straßen um 21 Uhr noch nicht Menschenleer und mit Hilfe eines Einheimischen fanden wir den Weg. Schlüsselübergabe und Begleitung bis zur Unterkunft. Dort waren wir dann endlich gegen 21.30 Uhr auf unserer Terrasse gelandet.
Heute morgen mit Sonnenaufgang schön gefrühstückt. Dann ging es zum Supermarkt, um uns einzudecken. Wir waren in einem gut sortierten Spar- Markt. Die Preise sind mindestens denen in Deutschland identisch, der überwiegende Teil ist noch teurer. Da wir gerade bei Preisen sind, wir brauchen uns über unsere Spritpreise nicht "beklagen". Hier zahlt man im Schnitt noch 5 Cent pro Liter mehr.
Nach einer kleinen Mittagsruhe, muss man hier bei 33 Grad fast verpflichtend einhalten, sind wir etwas auf Tour gefahren.
Wir könnten zwar Visasvis zum Strand marschieren, aber ich wollte meine Schnorchel-Ausrüstung mal testen und das bringt es vor unserer Haustür nicht so richtig.
Also ging es knapp 10 Km weiter Richtung Norden zu einer Bucht in Menschen- ruhiger Lage Spiaggia di Porto
Bei Wassertemperaturen von etwa 25 Grad ging es rein. Leider war das Meer etwas "aufgewühlt", so dass man unter Wasser nicht all zu viel gesehen hat. Die Unterwasserkamera blieb somit im Rucksack.
Dennoch hatte das Schnorcheln spaß gemacht. Nach etwa zwei Stunden ging es heimwärts und wir genossen das Abendbrot auf der Terrasse.
04.09.2023
Hallo in die Runde.
Gut geschlafen und bei einem herrlichen Sonnenaufgang starten wir in den neuen Tag. Die Nachttemperaturen rutschten bis auf 24 Grad ab und die heutige Tagestemperatur wird mit 30 Grad vorausgesagt.
Da wir es nicht so mit langfristiger Vorausplanung haben, werden wir nach dem Frühstück entscheiden, wohin uns heute die Tour führen wird. ......
Übrigens: Wer den Strand vor unserer "Haustür" sehen möchte, kann es über die Web- Camp in Echtzeit sehen.
Jetzt ist es 18 Uhr und wir sind wieder zu Hause gelandet. Unser Tagesausflug führte uns bis nach Torre Salinas. etwa 30 Minuten Fahrzeit.
Die Tour führte uns entlang der Küste zum Costa Rey Stellplatz. Auf den touristischen Reisekarten und auch Google Maps, müsste hier ein kleiner See mit Verbindung zum Meer existieren. Auch Flamingos sind laut Berichten gesichtet worden. Wie ihr unschwer auf dem Bild erkennen könnt, ist nichts mehr von alledem da. Es ist nur noch eine Salzwüste. Es fehlt schlicht Regen und hat dieses Gewässer zu einer Saline werden lassen. Man kann nur hoffen, dass zum Herbst und über den Winter sich das Gewässer wieder auffüllt.
Weiter ging es bis zum Strand Feraxi Beach. Fährt man auf der etwas holprigen Piste weiter bis zum Ende, dann wird man belohnt mit einer Einsamkeit am Meer. Wir waren echt überrascht. Drei Leute und ein Bademeister., dass war es. Man sollte hin und wieder von den obligatorischen Touristen- Touren abweichen, dann findet man solche schönen Stellen.
Bevor wir unser Zeil erreichten, legten wir kurz davor, am Ristorante Torre Salinas, ein Stopp ein. Kaffee und Cappuccino, so wie Kaffee und Cappuccino sein müssen und dazu lecker Eis, was will man mehr. Dann ging es die letzten Meter zum Strand. Wir waren etwas enttäuscht, denn die Google- Rezensionen versprachen hier etwas mehr als sich dargeboten hat. Eine Runde schnorcheln, aber auch hier lohnte es sich nicht die Unterwasser- Kamera einzusetzen. Das Meer war schlicht zu unruhig und wühlte alles auf. Nun gut, irgendwann wird es mir noch gelingen.
Jetzt ein paar Impressions- Fotos von entlang des Weges:
Übrigens, wer nähere Wetter- Infos bis hin zum Wind haben möchte, der ist bei Windguru bestens aufgehoben. Die Seite liefert so ziemlich alles was man wissen möchte. So zeigt er für uns morgen ordentlichen Wind an. In der zweiten Wochenhälfte flaut er ab und zum Wochenende hin dürfte es etwas mit Unterwasser- Aufnahmen werden.
05.09.2023
Hallo in die Runde.
Wie auf dem Bild unschwer zu erkennen ist, fegt an der Nord- und Ostseite von Sardinien ein ordentliches Lüftchen vorbei. Laut Windguru herrscht eine durchgehende Windgeschwindigkeit von ca. 50 km/h und lässt die Wellen ordentlich gegen das Land rollen.
Die Einzigen welche begeistert auf den Wellen reiten, dass sind die Wind- Surfer. Ansonsten ist es in unserer Ecke ziemlich dünn mit Besuchern.
Uns stört es nicht, zumal der frische Wind die Temperaturen erträglich macht. Ab morgen soll es dann abflauen und zum Wochenende hin fast windstill sein. Da freue ich mich schon drauf um endlich die Unterwasser- Kamera einsetzen zu können und hoffentlich ein paar schöne Aufnahmen einzufangen.
Unsere heutige Tour führte uns wieder in Richtung Norden zum 40 km entfernten Porto Corallo.
Der Weg ging wieder entlang der Küste, vorbei an den Eseln, welche oben in der Bildergalerie zu sehen sind. Inzwischen sammelt Biggi das etwas angetrocknete Brot und verkündete, dass wir einen separaten Ausflug zur Fütterung unternehmen, na da....
Unser Weg führt durch verbrannte Landschaften. Ist schon etwas gruselig wenn man das sieht. Dabei sind die Brände noch gar nicht so lange her. Erst vor vier Wochen tobten auf der Insel insgesamt 42 Waldbrände. Hiesige Medien gehen davon aus, dass etliche auf Brandstiftung zurückzuführen waren. In den Nachrichten war bei uns davon nichts zu sehen, aber in den Online- Medien nachzuverfolgen. Das es noch nicht zu Ende ist zeigte die Schließung des Flughafen Olbia am vergangenen Mittwoch. Dort tobte wieder ein Brand.
Nun aber weiter zu unserer Tour.
Unmittelbar am Porto Corallo steht der 1592 erbaute Turm Torre die Porto Corallo. Leider war er geschlossen und wir konnten sein Innenleben nicht besichtigen.
Der Rundumblick entschädigte aber, wobei mir von dem Sturm fast das Handy aus der Hand gerissen wurde.
Vom Turm ging es dann zu dem angrenzenden Strand. Durch den Wind hat es natürlich die Leute vergrault und wir standen alleine am tosenden Meer und uns fegte der feinkörnige Sand um die Ohren. Laut Beschreibung ist dieser Abschnitt auch für Hunde zugelassen . Hier scheiden sich in den Bewertungen die Geister. Für uns war es jedenfalls schön und ich habe einige Aufnahmen gemacht, welche ihr hier sehen könnt:
In der Nähe befindet sich ein Yachthafen mit einem wirklich schönen Restaurant S`Allegusta e sa Cassola. Hier ließen wir uns dann zum Mittagessen nieder. Übrigens, es war unser erste Gaststättenbesuch seit Ankunft. Das Essen war echt lecker.
Von dort ging es dann mit einem kleinen Schwenker zur Inselmitte wieder zurück zu unserem Domizil.
07.09.2023
Hallo in die Runde.
Gestern war mal eine Schreibpause. Dafür heute unsere gestrigen Erlebnisse.
Wie schon beschrieben, sind unsere Ausflugsentschlüsse relativ spontan. So entschieden wir uns am Frühstückstisch, dass war an die Südspitze, vorbei an der Hauptstadt Cagliaria fahren wollen. Unsere Ziele waren die historische Stätte in Nora und die kleine Halbinsel bei Bernardu.
Unser Weg führte durch Cagliari, die Hauptstadt von Sardinien.
Mit 149.000 Einwohnern, ist sie auch die bevölkerungsreichste Stadt der Insel auf welcher 1,64 Millionen Menschen leben.
Die Fahrt durch die Stadt war recht anstrengend. Als wir sie passiert hatten, öffnete sich die Landschaft mit flachen größeren Wasserflächen, welche von jeder Menge von Flamingos besucht ist. Kurzer Halt und ein Foto von diesen Vögeln, mal außerhalb eines Zoo`s.
Weiter ging es entlang der Küste des Golfo die Cagliari. Auch hier hielten wir immer wieder einmal an um einen Blick nach unten auf das ruhige, glasklare und türkisfarbene Mittelmeer zu werfen.
Nach etwa 100 Km Fahrstrecke, erreichten wir unser Ziel, die historische Stätte Nora .
Es war Mittagszeit, fast windstill und Temperaturen von etwa 34 Grad. Biggi entschied sich, ihr "Zelt" in der Gaststätte am Eingang aufzuschlagen und das war auch ganz gut so, denn es bruzelte ordentlich. Ein schattiges Plätzchen zum Verweilen auf der Anlage gab es kaum.
Es lohnt sich definitiv seinen Fuß auf diesen geschichtsträchtigen, fast 3000 Jahre alten Boden, zu setzen und dafür 8 € Eintritt pro Person zu bezahlen.
Das Auto muss man ca. 10 Gehminuten auf einem Parkplatz abstellen. Obacht geben, dass man auch richtig steht und vor allem das man ein Park- Ticket zieht. Ich habe das eher versehentlich ignoriert und hatte prompt ein Zettelchen, mit der höfliche Aufforderung zu zahlen, unter dem Scheibenwischer. Ich darf der Gemeinde 29,40 € zukommen lassen.
Bei Nichtzahlung oder verspätetet, fällt der Rabatt weg (steht tatsächlich drauf) und es werden 40 €. Also immer schön aufpassen.
Mein Besuch der historischen Stätte dauerte fast eine Stunde. Audioguide oder ähnliches braucht man nicht. Jeder kann sich kostenlos die NorApp herunterladen und seine Landessprache wählen. Darüber erfährt man dann alles was man wissen möchte.
Mit am besten erhalten ist das Amphib-Theater. Man sollte sich die Muße nehmen und versuchen sich vorzustellen, wie vor 3000 Jahren hier das Leben pulsierte.
Zwischen Parkplatz und der Anlage befindet sich ein weitläufiger in einer Bucht eingebetteter Badestrand.
Von Nora aus, setzten wir dann unsere Tour (30 Km) weiter der Küstenstraße entlang in Südwestlicher Richtung. Ziel war die kleine Halbinsel bei Bernardu zur Bucht und dem Beach Capo Malfatano. Die Bewertungen sind hier sehr hoch angesetzt. Wir selbst fanden es nicht ganz so berauschend. Aber es sind letztlich immer eine subjektive Wahrnehmungen. Dieser Bereich liegt mit 187 Km Luftlinie am dichtesten an Afrika / Tunesien.
Ein Stückchen weiter machten wir dann einen Bade- Halt. Das Wasser glasklar und ruhig. Es lud zum schnorcheln ein. Zum ersten mal wollte ich nun meine Unterwasserkamera in Betrieb nehmen. Soweit alles ok, nur ich hatte versehentlich auf Zeitraffer eingestellt. Das machte am Ende aus 22 Minuten Aufnahme einen 2 Sekunden Film. Man lernt eben nicht aus und wir sind ja noch einige Zeit hier. Irgendwann klappt es dann.
Die Rücktour von 140 km dauerte gut 2 Stunden. Während der Fahrt viel dann mein Smartphon mangels Energiezufuhr aus. Ich hatte zwar eine Powerbank bei, nur das Kabel zum laden lag zu Hause. Gott sei Dank hat ja Frau heutzutage auch ein Smartphone. Das also in den Einsatz gebracht und was sagt mir das Gerät: "es gibt eine bessere Route". Ich bestätige den Vorschlag und tatsächlich war die Rückreise von der Aussicht erheblich besser. Der Kommentar von Biggi: "ohne mein Smartphone hätten wir das nicht gesehen..." Ok, ich lasse das mal so stehen. PS. beide haben Google Maps.
Das war zusammengefasst unser gestriger Tag. Heute ist etwas Ruhe angesagt. Die Sonne knallt, es gibt nur eine laue Briese.
08.09.2023
Hallo in die Runde
Ganz so ruhig war es gestern dann doch nicht.
Wir hatten für uns eine Badebucht entdeckt, welche schön gelegen und sehr ruhig ist. Auch das Fahren ist mit 15 Minuten gleich um die Ecke. So sind wir dann am späten Nachmittag dorthin und es war tatsächlich nur "dünn besiedelt". Wer nicht zwingend einen feinen Sandstrand benötigt, ist hier bestens aufgehoben. Feinkieselig ist völlig ausreichend. Eine herrliche Ecke zum schnorcheln, zumal das Wasser relativ ruhig war.
Heute gibt es mal keine Küsten- und Wasserfotos. Wir hatten uns entschlossen, etwas in das Insel- Innere in die Berge zu fahren. Eines kann ich vorwegnehmen: Diese Region ist mindestens genauso schön und spektakulär wie der Küstenbereich. Was uns erstaunte war das saftige Grün, obwohl sämtliche Bergflüsse die wir passiert haben ausgetrocknet sind.
Unser Ziel war der von uns etwa 50 Km entfernte Ort Burcei.
Die Tour ging raus aus Costa Rei und schwenkte dann auf die SS125 in das Gebirge.
Hier legten wir den ersten Halt ein, um uns den kleinen Turm Nuraghe Asoru anzusehen. Es handelt sich um eine Ausgrabungsstätte, in welcher die Grundmauern freigelegt und der Turm nachgebildet wurde. Der Ursprung dieser Türme liegt wohl bei 1.600 v.Cr,
Wir waren völlig allein, absolute Ruhe und ein herrlicher Blick in die Bergwelt, in welcher wir kurz darauf eintauchten.
Weiter ging es in Richtung Berge. Die SS125 wurde zu einer reinen Serpentinen-Straße. Um jeder Kurve eröffnete sich ein fantastisches Bild. Urplötzlich tauchte am Straßenrand ein altes verlassenes Haus auf. Hintergründe sind nicht ersichtlich. Es hat aber den Charme eine längst vergangenen Zeit. Auf Maps ist es als Contoniera Olive Cannas hinterlegt.
Und weiter ging es. Am liebsten hätte man nach jeder Biegung anhalten können um Schnappschüsse zu machen. Wir wären dann wohl erst in den Abendstunden an unserem Ziel angekommen. Hier jetzt ein paar Impressionen:
Kurz vor dem Ort Burcei machten wir halt. Links am Straßenrand steht die kleine Kirche Chiesa Campestre die Santa Barbara Eine Kirche ohne Schnickschnack in einer kleinen Parkanlage gelegen. Leider war es ringsherum sehr verschmutzt. Auf der anderen Straßenseite steht eingezäunt die Statue Santa Barbara.
Von dieser Stelle aus hat man einen schönen Blick auf Burcei.
Ein besonderes Erlebnis gab es dann noch und das an einer Tankstelle. Bisher war ich noch nie mit einer Tankstelle mit der Bezahlung an der Zapfsäule konfrontiert worden. Irgend wann ist es das erste mal und das ausgerechnet auf Sardinien. Nachdem ich mich mit dem Übersetzer durchgearbeitet hatte, schob ich 20 € in den Schlitz und wollte tanken. Nichts passierte. Irgend etwas hatte ich falsch gemacht und das Geld war weg. Fragen konnte ich keinen, da die Tankstelle über Mittag personell nicht besetzt war. Wie ein Wunder rollte eine Italienerin heran. Meine Frau meinte das sie äußerst attraktiv war. Es musste wohl so sein, denn sie stieg auch aus dem Auto, was sie beim tanken sonst nie macht. Ich kann das nicht kommentieren, da ich nur Augen für die Zapfsäule und Tanköffnung am Auto hatte. Schlussendlich lief mit Hilfe der Kreditkarte der Sprit und die Säule spuckte eine Quittung über das nicht verbrauchte Geld aus, was ich dann Abends gegen Vorlage zurück erhielt.
Jetzt etwas zu unserem eigentlichen Ziel, dem Ort Burcei. Die schon genannte SS125 ist die einzige Zufahrtsstraße, über welche man den Ort erreicht. Dieser liegt auf einer Höhe von 650 Metern zu Füßen des über 1.000 Meter hohen Punta Serpeddi. Hier leben ca. 2.700 Einwohner. Highlight des Ortes ist die Kirche im Zentrum. Sie war leider geschlossen. Wir sind einmal durch die kleinen Gassen rund um das Zentrum gerollt und uns anschließend in einer Kneipe niedergelassen zum Kaffee und Cappuccino. Wie gehabt, sehr lecker und zusammen zu einem Preis von 2,70 € zu haben. Ansonsten gibt es zu Burcei nichts nennenswertes zu berichten.
10.09.2023
Hallo in die Runde.
Die erste Urlaubswoche ist schon wieder vorbei. Es ist schon unglaublich wie die Zeit rennt, aber vor uns liegen ja noch zwei Wochen.
Wie jeden Morgen der vergangenen Woche, so begrüßte uns auch heute wieder der Sonnenaufgang und fast Luftstille. An den Temperaturen hat sich nichts geändert, am Tag zwischen 31 und 33 Grad, in der Nacht "Abkühlung" auf 25 bis 26 Grad.
Gestern waren wir wieder an dem nördlichen Zipfel der Costa Rei, in der Bucht Spiaggia di Porto Pirastu.
Das das Wochenende eingeläutet wurde bemerkten wir an der Zunahme der Badegäste, vor allem der Einheimischen. Dennoch war mehr als ausreichend Platz. Das Meer war fast bewegungslos, was zum schnorcheln einlud. Was man hier so unter Wasser zu sehen bekommt, habe ich in einem kleinen Video- Clip zusammengestellt. Auch wenn es nicht so spektakulär ist, ist es dennoch schön und interessant. Man vergisst die Zeit und gibt sich der Stille hin. Zu lange sollte man dennoch nicht rumplätschern, denn die Sonne brennt erbarmungslos und ruck zuck kann man sich einen Sonnenbrand auf dem Rücken einfangen..
Am späten Nachmittag ging es noch einmal in den Supermarkt und in eine Eisdiele. Das Eis so etwas von lecker, man kennt es aber auch nicht anders in Italien. Wir waren fast die einzigen und auch die Lokale ringsherum waren fast Menschenleer. Aber das ist auch logisch, da sich die Nebensaison spürbar bemerkbar macht und die Temperaturen die Leute nicht vom Strand weg locken.
Heute gammeln wir mal richtig ab, was bei dieser Aussicht die wir haben auch kein Problem ist. Eventuell fahren wir zum Abend hin noch einmal zur Badebucht.
12.08.2023
Hallo in die Runde.
Heute unsere Schilderung zu unserem gestrigen Ausflug der besonderen Art. Von Anbeginn unserer Reise stand der Besuch eines der Lost Places auf Sardinien auf dem Plan. Wir hatten uns gestern dazu entschieden den Ort Gairo Veccio zu besuchen. Er wir als der auf der Insel als bekanntester Lost Places bezeichnet.
Von unserer Unterkunft bis zu diesem Ort waren es knapp 90 Km. Von der Hauptstrecke Richtung Norden, wurden wir dann über die SP11 in das Gebirge geführt. Schon diese Fahrt war spektakulär.
Die Straße führt als Serpentine in das Gebirge und war ein Eldorado für die Biker.
Die Ortschaften die wir passierten, wie Jerzu und Osini. schmiegten sich in die Felsenlandschaft. Man hätte wieder einmal hinter jeder Biegung anhalten können um das Panorama in sich einzusaugen.
Für uns steht fest, dass wir in dieser Richtung noch einmal aufbrechen werden. Es gibt dort noch lohnenswerte Ziele wie die Grottenhöhle bei Jerzu, der schöne Ort Ulassai und das Thal in Ussassei. Aber auf die großen Bergseen sind einen Ausflug wert.
Nun zu unserem eigentlichen Ziel. Hinter einer der vielen Biegungen eröffnete sich plötzlich die Sicht zum gegenüberliegenden Bergkamm und offenbarte das Bild des untergegangenen Dorfes Gairo Veccio. Wir hielten an um dieses Bild zu bannen, aber auch um die Eindrücke auf uns wirken zu lassen.
Vor dem Ortseingang befindet sich ein großer Parkplatz. Da die Temperaturen jenseits von 30 Grad waren und die Sonnen unerbittlich vom strahlenblauen Himmel schien, waren wir fast die einzigen, welche diese Stätte besuchten.
Jetzt etwas zu diesem auf 680 Meter Höhe gelegenen Ort, welcher vor über 70 Jahren fast 1.500 Bewohner zählte:
Der Geisterort, wie es einige auf Sardinien gibt, wird als bekanntestes Geisterdorf Sardiniens und eines der „schönsten“ bezeichnet. Bereits Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts gab es eine schwierige Phase für die Region. Die immer wieder auftretenden verheerenden Wolkenbrüche, lösten Erd- und Schlammrutsche aus. Das führte dazu, dass in jedem Jahr Häuser und Höfe vernichtet wurden. Den Höhepunkt markierte dann das Jahr 1951. Laut Berichten wütete vom 14. bis 19. Oktober eines der schlimmsten Unwetter auf ganz Sardinien, was zu Schlammlawinen führte und viele Orte unerreichbar waren. Die Regenmengen lagen pro Tag zwischen 300 und 500 mm pro Quadratmeter. Gairo Vecchio traf es besonders hart. Eine riesige Schlammlawine begrub gut die Hälfte des Dorfes unter sich. Während des andauernden Regens versuchte man zu retten, was zu retten war. Sechs Tage Unwetter, sechs Tage Schicksal. Man betete und hoffte, so ist es zu lesen. Nach diesem Unwetter beschlossen die Bewohner, das Dorf endgültig aufzugeben.
Zu Fuß ging es durch die engen Gassen, und Treppen, vorbei an notdürftig verriegelten Häusern mit den für das Dorf seinerzeit typischen blauen und roten Wänden, was auf einigen Fotos zu sehen ist. Immer wieder Innehalten und man kann sich vorstellen, wie hier einmal das Leben pulsierte, vor allem, als ich an einer kleinen Fußgängerkreuzung stand und die Schilder der Straßennahmen an den Häuser las. Man staunt einfach, wie sich die Natur langsam aber sicher ihr Territorium zurückerobert und sich Bäume und andere Pflanzen zwischen den Hauswänden ein neues Zuhause suchen. Man kann sich gut vorstellen, das ein Besuch besonders im Herbst und Winter, wenn es kalt und neblig ist, zu einem besonderen Erlebnis wird, da die Geschichte des Ortes noch näher rücken dürfte.
Die Bilder sind der Versuch, unsere Eindrücke wiederzugeben. Richtig verinnerlichen kann man das aber nur, wenn man es einmal vor Ort gesehen hat. Ich habe alles in einem Video zusammengefasst, ohne Kommentar, damit man auch die Ruhe, von meinen Schritten unterbrochen, auf sich wirken lassen kann.
Nach diesem Erlebnis ging es zurück zur Küste zu unserer Badebucht. Schnorchelzeug raus und ab in das fast bewegungslose Meer. Einen kurzen, aber interessanten Blick, auf eine sich gestört gefühlte Muräne. Leider hatte ich die Kamera nicht so zentriert drauf gehalten, aber man kann schon ihre Reaktion auf meine Störung sehen,
Das war unser gestriges Erlebnis. Heute etwas abgammeln, es ist einfach zu heiß und Windstill.
14.09.2023
Hallo in die Runde
Unsere gestrige Tour führte uns in ein für Sardinien wichtiges historisches Gebiet. Ziel war die
Stadt Orgosolo. Hier wurde in derjüngeren Vergangenheit der Insel Geschichte geschrieben.
Von unserer Unterkunft machten wir uns also in den Morgenstunden auf den 150 km langen Weg, welcher laut Maps über 2 Stunden
Fahrzeit vorauss agte. Das diese um einiges länger wurde, lag an unseren Stopps die wir freiwillig einlegten.
Wie schon in unserer Beschreibung zu dem Lost Places, so faszinierte auch hier wieder die Bergwelt, welche sich hinter jeder Kurve
neu eröffnete und der um gehangene Wunderbeutel immer größer wurde.
Etwa 15 Kilometer vor dem Ziel kamen wir an leerstehende Häuser vorbei die uns schon optisch zu einem Halt zwangen. Es war das Geisterdorf Villagio di Pratobello. Hier tauchten wir in die jüngere Geschichte Sardiniens ein. Sie war in dieser Region von einer Auseinandersetzung der Bevölkerung mit der italienischen Regierung geprägt, welche 1969 ein militärischen Übungs- und Schießgelände entwickeln wollte und dazu gehörte eben dieses kleine Dorf mit Kirche, Schule und Häusern, welche ursprünglich zur Unterbringung der Familien der Soldaten, welche auf dem vorgesehenen Schießplatz im Weidegebiet von Pratobello zwischen Fonni und Orgosolo tätig sein sollten. Das war zumindest die Absicht des italienischen Staates. Am Ende kam alles anders. 1969 folgte der Aufstand der Bauern, Studenten, Hirten, Jugendlichen, Frauen und älteren Menschen von Orgosolo. Es war ein friedlicher Aufstand, der eine Woche dauerte und erfolgreich war. Das Dorf Pratobello wurde vom italienischen Staat aufgegeben und somit lebte von Anbeginn niemals jemand in Diesem. Was heute noch übrig ist, ist eine wahre kleine Geisterstadt , deren Ruinen an ein wichtiges Ereignis in der jüngeren Geschichte der Insel erinnern.
Hier die Foto- Sammlung in einem Video- Clip:
Von Pratobello ging es weiter mit einem weiteren Zwischenstopp. Uralte beeindruckende Bäume, kleine aus Natursteinen geschichten Hütten erregten unsere Aufmerksamkeit und ließ uns einige Schnappschüsse machen.
Endlich landeten wir an unserem Ziel. Google Maps zeigt mir massive Staugefahr in dem Städtchen an. Um die letzte Kurve am Orteingang und uns war die Ursache klar: Ein Touri- Bus reihte sich an den Anderen. Die Fahrt durch den Ort glich einem Geschicklichkeits- Parkour mit vollen Parkplätzen. Am Ende fanden wir in einer kleinen Seitengasse einen Stellplatz. Als wir in einem kleinen Kaffee saßen und die vielen Menschen sahen, verging uns fast der weitere Besuch. Aber gut, wir wollten die zwei Stunden nicht umsonst gefahren sein und es ist nun einmal ein Touristenmagnet, auch in der Nachsaison. Nur gut das wir uns auf den Weg machten. Wir tauchten in eine der außergewöhnlichsten Bildergalerie ab.
Das allererste der Murales oder auch Wandgemälde wurde 1968 von der anarchistischen Mailänder Gruppe Dioniso gezeichnet. Der Zeichenlehrer Francesco del Casino aus Siena begann 1975 in Orgosolo mit Schülern, Bilder an die Wände der Häuser zu malen. Anlass war der 30. Jahrestag des Partisanenkampfes gegen den Faschismus. Die Wandmalereien in Orgosolo drücken u.a. den Protest gegen den geplanten NATO-Truppenübungsplatz auf dem Pratobello aus. Auch gegen die Mailänder Konzern-Chefs, die Gelder des Aufbauplans für Sardinien veruntreut haben, richtet sich der Protest. Bildnisse kommentieren auch die Weltpolitik. So wird Helmut Schmidt wegen Stammheim als „Experte in Sachen Staatsmord“ bezeichnet. Das Wandgemälde befindet sich an der Fassade der Bar „ziu Mesina“ und zeugt von der Solidarisierung mit der RAF-Bewegung in Deutschland.
Thematisiert wird auch Sieg der kambodschanischen und vietnamesischen Kämpfer gegen die USA 1978 oder die Zahl der unschuldigen Opfer für den Sturz Saddam Husseins wird hinterfragt. Thema sind auch aktuelle Kriege. Andere Bilder stellen das einfache Hirten- und Dorfleben dar, setzen sich für die Erhaltung der Sardischen Sprache ein.
Im Video habe ich 120 Wandgemälde im Ort Orgosolo zusammengefasst. Viel Spaß beim ansehen.
Eigentlich wollte Biggi sich in diesem Urlaub nicht mit dem fotografieren befassen, sondern ganz und gar und ohne Ablenkung genießen. Dieser Ort ließ sie dann doch ihre Entscheidung über Bord werfen und wir kamen nun nur noch langsam voran.
Jetzt etwas zum 4.000 Seelen- Ort Orgosolo selbst. Berühmt berüchtigt wurde er im 19. Jahrhundert, als das Hirtendorf zum Banditendorf schlechthin verschrien wurde. Seinen Ursprung fand die "Namensgebung" im Wiederstand der Einheimischen gegen die zahlreichen Eroberer von Sardinien. Dazu kamen blutige Familien- Fehden welche wohl etwa 50 Morde nach sich zogen. Weitere historische Hintergründe kann man u.a. hier nachlesen.
Auch hier habe ich einen kleinen Bilder- Clip als Video zusammengestellt.
16.09.2023
Hallo in die Runde.
Gestern ging unsere Reise wieder in Richtung Norden zu dem Ort Arbartax. Ziel war es, dort nähere Auskünfte zu der s.g. grünen Eisenbahn zu bekommen und gegebenenfalls Tickets zu buchen. Diese Schmalspurbahn führt über verschiedene Strecken in die Berge. Dabei passiert sie Gebiete, die man mit dem Auto nicht befahren kann. Leider kamen wir zu spät. Die Saison ist beendet und somit keine Tour mehr.
Also entschieden wir uns kurzer Hand um und buchten eine Bootstour entlang der Küste mit einigen Stopps in verschiedenen Buchten, welche man ebenfalls nicht mit dem Auto erreicht. Die achtstündige Tour findet am kommenden Mittwoch statt.
Unmittelbar am Hafen gelegen das Kaffee Star1. Wir können es mit ruhigem Gewissen empfehlen. Herrlicher Blick und super Service hatte uns zum Verweilen eingeladen.
Dann machten wir uns auf den Weg zu dem nahe gelegenen roten Felsen oder Rocce Rosse von Arbartax. Die aus dem Meer ragenden roten Porphyrfelsen sind die Attraktion und das Wahrzeichen des Ortes. Diese Felsen und der Hafen sind das Zentrum. Ansonsten ist die 2.300 Seelengemeinde ein ganz gewöhnlicher Ort.
Geht man an den roten Felsen vorbei, kommt man in ein Areal wo mit Steinen verschiedene kegelartige Gebilde aufgebaut bzw. gestapelt sind. Am Ende thront über Allem die Fahne von Sardinien. Von hier hat man einen schönen Blich auf die in der Ferne hochragenden Gebirgslandschaft mit seinen im Meer vorgelagerten Felsen.
Nach diesem Besuch ging es wieder die 90 Kilometer zurück. Stopp an unserer Badebucht, eine Schnorchelrunde und dann zu unserer Unterkunft.
17.09.2023
Hallo in die Runde.
Gestern war wieder ein "Gammeltag" angesagt. Neben baden war ein Besuch in unserer Stamm- Eisdiele Gelateria Yogurteria Mille Meraviglie angesagt. Lecker Eisbecher, Kaffe und Cappuccino, so kann man Urlaub genießen.
Heute hatten wir wieder eine sehr umfangreiche Tour absolviert. Es ging in das Gebirge zum Nuraghe Su Nuraxi, wir haben ein Biker- Caffee besucht, einen fast ausgetrockneten See besichtigt, Kaktusfeigen geerntet, Esel gefüttert und das alles bei 35 bis 38 Grad. Diesen Bericht werde ich morgen schreiben. Also bleibt schön neugierig.
18.09.2023
Hallo in die Runde.
Wie gestern versprochen nun heute der Bericht über unsere Tour. Wir hatten uns entschieden wieder in die Berge zu fahren, um eine für Sardinien wichtige historische Stätte zu besuchen. Es handelte sich um den Nuraghe Su Nuraxi. Von unserer Unterkunft Via Belvedere bis dorthin waren es 110 Kilometer mit einer Fahrzeit von 2 Stunden. Einige Kilometer auf der Hauptstrecke, der SS125, Richtung Norden und dann ging es in die Berge. Es war wieder eine Serpentinenstraße und somit ein Eldorado für die Biker. Nach gut 50 Minuten Fahrzeit kamen wir in dem Örtchen Ballao an, bogen um die Ecke und sahen ein schönes kleines Kaffee am Straßenrand. Stopp eingelegt und uns Niedergelassen. Das Coffee Sound ist auf Biker abgestimmt, urgemütlich und mit tollem Service.
Weiter ging die Reise und immer tiefer in die Bergwelt. Wir passierten viele kleine Orte, welche sich anscheinend in einem Dämmerzustand befanden. Die Erklärung ist aber einfach, es war Sonntag und der Wärmepegel schob sich jenseits von 30 Grad.
Ein Friedhof am Straßenrand veranlasste uns anzuhalten und ihn zu besichtigen. Auf unseren Reisen hat uns nicht nur die Lebenskultur, sondern auch die Kultur des Umganges mit den Verstorbenen interessiert.
Aus der Gebirgswelt fuhren wir in eine weite Ebene. Sie erinnerte etwas an die amerikanische Prärie. Durch die Trockenheit ist alles mit kurz geschnittenen gelben Grass überzogen, unterbrochen von einigen gepflügten Feldern. Man kann dieses phantastische Bild kaum in Worten wiedergeben. Die Strecke ist gut ausgebaut und wir waren so ziemlich alleine unterwegs. Dann kamen wir in dem Ort Barumini an, an dessen Rand sich die historische Stätte befand. Hier ein paar Fotos, weiter unten kommt dann ein Video.
Die Temperaturen hatten inzwischen 38 Grad erreicht. Dank eines Dunstschleiers konnte die Sonne nicht ihre volle Wirkung entfalten. Biggi hatte sich entschlossen am Ticket- Bereich auf mich zu warten. Der Eintritt kostete 15 € und das Betreten war nur in einer Gruppe mit englischsprachiger Führung möglich. Fakt ist eines, ohne eine gewisse Fitness wird es schwer.
Über die Historie dieser Nuraghe kann man sich hier bestens belesen. Eines sei an dieser Stelle geschrieben, sie ist über 3.000 Jahre alt und wurde 1997 als Weltkulturerbe der UNESCO aufgenommen. Die Führung selbst dauert etwa 45 Minuten und danach konnte man einmal selbständig durch diese Anlage laufen, was man im Video sieht.
Die Angelegenheit war so schweißtreibend, dass ich danach mein Shirt auswringen konnte. Inzwischen war es Nachmittag und wir traten die Rücktour an. Davor musste ich aber unbedingt tanken. Problem, um diese Uhrzeit ist keine Tanke besetzt, also wieder selbst aktiv werden. Der Anbieter war Esso, dass Problem war: hier wird nur eine Esso- Karte akzeptiert. Also Bargeld lacht, nur mir war nicht zum Lachen zumute, da ich wieder einmal verzweifelte. Und wieder war es ein Einheimischer, welcher mir ohne zu Zögern weiterhalf. Da ich gerade an diesem Punkt bin, der Menschenschlag ist so etwas von geerdet und freundlich. Man grüßt sich ohne das man sich kennt, was wir mit Freude annahmen. Man stelle sich das mal in Deutschland vor.......
Für den Rückweg hatte ich einen Stopp am Lago die Mulargia eingeplant. Dieser See entstand in den 50 `iger Jahren als ein Stausee. Was wir sahen, dass war nicht einmal der Schatten seiner selbst. Durch die anhaltende Trockenheit ist er regelrecht zu einer Pfütze verkommen. Man kann sich kaum vorstellen, dass hier zu normaler Zeit Boote und ein Rad-Dampfer fährt. Er ist der Versorger für 30 umliegende Gemeinden. Da kann man sich gut vorstellen, wie knapp und besonders das Gut Wasser ist. Wenn ihr den See googelt, dann werdet ihr traumhafte Bilder sehen, ich kann euch leider nur diese bieten:
Eigentlich wollten wir von hier noch einen weiteren Punkt am See anfahren, dass erübrigte sich aber im Angesicht dieser traurigen Bilder.
Was es auf der Insel zur Genüge gibt, dass sind die Kakteen mit ihren Früchten. Das sie schmackhaft sind, dass hatten wir im Urlaub auf Gran Canaria erlebt.
Biggi wollte unbedingt diese Früchte selbst ernten und dann verkosten. Da sie bekanntermaßen sehr stachelig sind und kleine Wiederhaken- ähnliche Stacheln haben, hatten wir Gartenhandschuhe besorgt. Problem war nur, dass die Stacheln unerbittlich durchdrangen und bei Biggi zu einem schmerzerfüllten Gesicht führten, auch wenn man das auf dem Foto so nicht erkennt. Die Ernte wurde aber zu Hause belohnt. Dank YouTube wurde erklärt, wie man diese Frucht ohne eigenen Schaden enthäuten kann, um dann die Köstlichkeit zu verspeisen.
Jetzt ging es noch knapp eine Stunde Richtung Unterkunft. Die letzten Kilometer sind unsere Standartstrecke, da sie zu unserer Badebucht führt. Hier kommen wir immer an ein Gelände vorbei, auf welchen sich die Esel tummeln. Biggi hatte über Tage Brotreste gesammelt und getrocknet, gestern war nun der große Tag der Fütterung. Wir hielten an und die nebenan arbeitenden Bauern hatten nichts einzuwenden, im Gegenteil: Daumen hoch. Ich hatte der Fütterung nur unter der Bedingung zugestimmt, dass kein Esel mit nach Hause genommen wird.
Nun ging es noch zum Supermarkt, der hat auch Sonntags von 8 bis 20 Uhr geöffnet, und einen Einkauf getätigt. Nachdem wir etwa acht Stunden unterwegs waren, ließen wir den Tag auf der Terrasse ausklingen mit dem Gedanken: Auf diese Insel müssen wir unbedingt noch einmal.
Nun sind es nur noch knapp sechs Tage und unser dreiwöchiger Urlaub ist vorbei. Am Mittwoch haben wir aber mit unserer Boots- Tour noch ein Highlight.
19.09.2023
Hallo in die Runde.
Heute war wieder so ein Tag, an welchem man sich eigentlich nicht bewegen und am liebsten im Eisfach Platz nehmen würde. Locker 35 Grad, hohe Luftfeuchtigkeit und kein Lüftchen. Da das Eisfach zu klein ist, haben wir uns in Bewegung gesetzt. Die Klimaanlage im Auto schnaufte vor sich hin.
Es ging dieses mal in Richtung Süden zum 30 km entfernten Ort Villasimius. Diese Region ist eine ausgewiesene Touristenhochburg. Wir hatten uns dennoch dort hingewagt in der Hoffnung, es ist Nebensaison und damit etwas ruhiger. Die Hoffnung war trügerisch. Am Strand Porto Giunco waren anscheinend alle Touris der Insel versammelt. Ein ordentliches Gedränge, keine Luftbewegung und Hitze. Das war absolut nichts für uns. Der Strand selbst ist mit seinem super weißen und fast körnerlosen Sand fantastisch. Dazu im Kontrast das glasklare ins türkis gehende Meer. Aber dennoch, der Tulmult ließ das leider in den Hintergrund treten. So machten wir uns auf den Rückweg und das ganz gemütlich über Straßen Abseits der Haupttrasse. Es handelt sich um die SP18, welche immer dicht am Meer als Serpentine verläuft und herrliche Blicke auf das Mittelmeer zulässt.
Um die Kurve gefahren stand plötzlich auf einen Parkplatz eine Imbiss- Bude. Kurzer Halt zum Kaffee und dann weiter. Ziel war eine unserer Lieblings Badebuchten. Wir rollten an und wurden nicht enttäuscht. In der ganzen Bucht tummelten sich lediglich sechs Leute, wie schön ist so etwas..... Also rein etwas abkühlen und Fische unter Wasser beobachten.
Morgen dann unsere große Boots-Tour entlang der Küste. Ich werde berichten.
21.09.2023
Hallo in die Runde.
Wie versprochen heute mein Bericht zu unserer gestrigen Bootstour. Es wird einer der letzten Berichte sein, da wir übermorgen (Sonnabend) nach drei Wochen Aufenthalt unsere Rückreise antreten.
Bevor es los geht, noch etwas über ein Spektakel der besonderen Art. Heute Früh, irgend etwas gegen ein Uhr, boten die Himmelsgötter über Sardinien ein Feuerwerk. Thor schwang unermüdlich den Hammer, Zeus schleuderte die Blitze und Hades schien immer wieder sein Tor nach unten zu öffnen. Es zucke unablässig über dem Gebirge und dem Meer und tauchten diese immer wieder in eine gespenstisch wirkende Sekundenhelligkeit. Ihnen ging irgendwie nicht der Atem aus, denn nach etwa einer Stunde kam ich zur Ruhe, nur die Götter nicht. Wie lange sie sich noch austobten entzieht sich meiner Kenntnis.
Jetzt zur Boots- Tour. Abfahrtzeit war 8.30 Uhr von Arbatax. Da die Anfahrt fast anderthalb Stunden dauerte, hieß es zum ersten mal in unserem Urlaub früh aufstehen. Auf dem Weg zum Hafen setzte immer wieder etwas Regen ein, der Himmel wolkenverhangen und die Temperaturen bei "lediglich" 23 Grad. Ehrlich gesagt, uns stand der Sinn nicht so richtig nach dieser Tour. Das wir sie dann aber doch mitgemacht haben wurde belohnt. Es stellte sich auch heraus, dass wir mit den Wolken den besten Schutz hatten, denn an allen Stränden wo wie Halt machten, gab es kaum eine Chance zu einem schattigen Plätzchen. Die Tour hatten wir bei Nuovo Consorzia Maritimo gebucht.
Im Hafen wartete das Schiff "Glentor" auf uns und pünktlich ging es los. Mit etwa 25 Leuten war es nur etwa zur Hälfte ausgelastet, was für uns sehr angenehm war. Dann ging es los, immer entlang der Ostküste. Drei Badebuchten und eine Grotte lagen auf unserer insgesamt neunstündigen Tour incl. Rückfahrt. Im folgenden Video habe ich versucht etwas von unserer Fahrt zeigen, dass man zumindest erahnen kann, wie wunderschön es dort ist.
Unser erster Halt war der Strand Cala Mariolu. Verweildauer zwei Stunden. Hierzu schreibe ich etwas weiter unten. Da ich ein Ticket für einen Grottenbesuch hatte, blieb ich an Bord. Alle ohne diesem Ticket verließen das Schiff und wir fuhren weiter. Nach etwa fünf Minuten Fahrzeit erreichten wir die Grotta del Fico. Die 10 € Eintritt lohnen sich. Die Grotte ist nur über den Seeweg zu erreichen was einen großen Vorteil hat, sie ist nicht überlaufen. Die Tour wird englisch- sprachig geführt, man kann sich aber auch einen Audio- Guide ausleihen und sich auf deutsch führen lassen. Etwas zu dieser Tropfsteinhöhle kann man hier nachlesen.
Die Temperaturen in der Höhle gelten als angenehm. Ich selbst tropfte vor mich hin wie ein Tropfstein. Ich habe zwar ein paar Bilder eingestellt, aber auch sie können nicht so richtig das Flair dieser Höhle einfangen. Deshalb gilt auch hier: ein Video- Clip bringt mehr.
Von der Grotte ging es dann wieder zurück zum Badestrand. Eines vorweg, es gilt für alle drei Strände die wir angefahren haben. Es sind weiße Kiesstrände. Von daher empfiehlt es sich, s.g. Strandschuhe anzuziehen. der Strand und Bucht Cala Mariolu gehört zur Gemeinde Baunei. Es wird explizit auf Sauberkeit geachtet und es gilt Rauchverbot. Weiterhin wird nur eine begrenzte Zahl an Besuchern zugelassen. Das brachte diesem herrlichen Areal vor kurzem von der Umweltschutzorganisation Legambiente und dem italienischen Touring Club die höchste Auszeichnung.
Jetzt könnte ich versuchen diesen Strand zu beschreiben, was fast nicht möglich ist, so viel sei gesagt: Weiß und Türkis treffen aufeinander und man spürt das karibische Flair.
Nachdem wir uns hier eine Stunde aufhielten, ging es weiter Richtung Norden. Nächster Stopp war der Strand Cala Luna Wenn man sich Filme über Sardinien ansieht, taucht dieser Strand definitiv auf. Er ist markant durch seine Felshöhlen und wird als Naturwunder des Golfs von Orosei bezeichnet. Eine Sequenz dazu sieht man in meinem Video zur Bootstour weiter oben.
Wie sagt man so schön: Aller guten Dinge sind drei und so ging es zum dritten und letzten Strand unserer Tour. Cala Sisine lag bereits auf unserem Rückweg. Was soll man sagen, wieder weißer Kiesstrand mit türkisfarben plätscherndem Meer. Hier war meinem Gefühl nach, der größte Andrang. Ein Boot nach dem anderen fuhren heran und spukten die Touris aus.
Diesen Strand kann man ebenfalls durch eine Trekking Tour erreichen. Etwas im Hinterland ein kleiner See, welcher bei ordentlichem Regen sein Wasser ans Meer abgibt.
Hierzu gibt es ein schönes Video mit einer Drohne aufgenommen.
Von hier aus ging es dann zurück nach Arbatax. Nach anderthalb Stunden legten wir im Hafen an und traten unsere Rückreise zur Unterkunft an. Ich hoffe, dass der Bericht gefallen hat.
22.09.2023
Hallo in die Runde.
Nun sind drei Wochen Sardinien zu Ende. Das ist jetzt der letzte Eintrag und wir hoffen es hatte euch etwas Spaß gemacht, uns auf unserer Reise zu begleiten.
Morgen werden die Schlüssel abgegeben und dann geht es am Abend zurück nach Hause.
Als Fazit: Eine Woche Sardinien viel zu wenig, zwei Wochen sind ok. drei Wochen sind gut, am liebsten vier Wochen. So wie schon die Azoren, so hat es uns diese Insel ebenfalls angetan. Sollte nichts dazwischen kommen, könnten wir uns im nächsten Jahr noch einmal eine Reise hierhin vorstellen, dann aber mit dem eigenen PKW und eher im Mai / Juni. Der September ist und war immer noch sehr heiß. Die Temperaturen lagen am Tag zwischen 32 und in der Spitze bei 38 Grad.
Zur Unterkunft sei so viel gesagt: Lage 5 Sterne, Ausstattung 3 Sterne und Zustand 1 Stern. An den Reiseanbieter Novasol wird eine ordentliche Mängelliste gehen.
So, dass war es nun endgültig. Tschüss bis zu unserer nächsten Reise.
E N D E
Rolf Metzger (Donnerstag, 21 September 2023 16:26)
Danke für den interessanten und sehr gut beschriebenen Bericht.
Auch wir hatten die Bootstour genossen.
Gute Rückreise.
Gruß Rolf
Rolf Metzger (Mittwoch, 20 September 2023 20:23)
Bin gespannt auf dei Bericht von heute (20.09.)
Gruß Rolf
Reisenachbarn
Ellen (Sonntag, 17 September 2023 16:22)
Schön euch so glücklich zu sehen und wunderschöne Fotos, habt noch eine glückliche Zeit ihr 2 lieben.
Onkel Peter (Sonntag, 17 September 2023 15:11)
Danke für die vielen Kommentare und die schönen Bilder und Videos! Warte nun auf den Rest! Euch noch einen schönen Urlaub!! Gruß Onkel Peter.
Regina (Mittwoch, 13 September 2023 21:15)
Hallo Ingo, ich lese deine Reiseberichte immer mit großem Interesse und freu mich einfach auf den nächsten kommenden Tag. Ingo, du könntest Schriftsteller werden. Mach weiter so und ich wünsche euch noch viele schöne tolle Eindrücke. Ganz liebe Grüße an Biggi
Ellen (Mittwoch, 13 September 2023 21:12)
Danke lieber Ingo , dass ihr uns auf eure Reise mitnehmt, als wäre man dabei , sehr schöne Berichte. Viel Freude euch weiterhin .
Ellen (Sonntag, 10 September 2023 13:57)
Wundervolle Berichte und Fotos, der Film war sehr wohltuend und erfrischend bei den 30 grad hier , schön weiter genießen ihr 2
Ellen (Freitag, 08 September 2023 14:39)
Wunderschönes Fleckchen Erde dort ihr lieben, danke dass wir teilhaben dürfen und ja auf meine Freundin ist halt verlass mit der Technik. Schönes Wochenende euch lieben .
Ellen (Mittwoch, 06 September 2023)
Wundervolle Fotos und Berichte ihr lieben. Danke dafür, weiter so .